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Was tun bei schlechter Verdauung?

Rundfunk Berlin Brandenburg
QUIVIVE

Beitrag QUIVIVE vom 08.12.2004

Wenn es mit der Verdauung nicht klappt, leidet das Wohlbefinden. Durchfall, Blähungen oder Verstopfung können auf eine grundsätzlich ungeeignete Ernährung oder auch auf eine bisher unerkannte Krankheit hinweisen. Ebenso möglich sind Verdauungsprobleme als Nebenwirkung bestimmter Medikamente. Wenn die Beschwerden länger anhalten, kommt man um einen Arztbesuch nicht herum.

Ob aus reiner Lust oder weil der Magen knurrt – der Mensch muss essen. Haben wir die Nahrung erst einmal heruntergeschluckt, legt sie einen langen Weg zurück. Nach dem Magen passiert sie den etwa 3 – 5 Meter langen Dünndarm. Dort werden die Nahrungsbestandteile mit Hilfe von Enzymen weiter zerlegt. Die Fettverdauung findet im oberen Teil des Dünndarms statt, dazu ist die Gallenflüssigkeit wichtig. Weiter unten geschieht die Verdauung der Kohlehydrate. Schließlich wandern die Spaltprodukte durch die Schleimhaut ins Blut und werden im Körper weiter verwertet. Im Dickdarm wird dem Speisebrei Wasser entzogen. Zusammen mit den in der Speise enthaltenen Mineralstoffen wird das Wasser ebenfalls resorbiert, d.h. in die Blutbahn aufgenommen. Nicht verwertbare Nahrungsreste werden auf bekanntem Wege ausgeschieden. Ein nicht unerheblicher Teil des Stuhls wird durch Bakterien und abgestorbene Darmzellen gebildet.

Durchfall:
Vor allem beim Aufenthalt in südlichen Gefilden leiden viele Urlauber unter dünnflüssigem Stuhlgang. Der Grund ist die fremde Nahrung, auf die sich der Darm erst einstellen muss und das ungewohnte Keimspektrum in der Umgebung.
Montezumas Rache - wie man die Reise-Diarrhoe auch nennt – ist mit vermehrter Ausscheidung von Flüssigkeit, lebenswichtigen Mineralien und Spurenelementen verbunden. Kopfschmerz, Schwindel und Ohnmacht können die Folge sein. Wichtig bei Durchfall ist es, viel zu trinken, d.h. drei bis vier Liter Wasser pro Tag. Das Wasser sollte man vorsichtshalber vorher abkochen oder Wasser aus abgepackten Flaschen trinken – am besten zusätzlich angereichert mit Kochsalz und Traubenzucker. Beruhigt sich der Darm nicht von allein, kann eine Bakterieninfektion die Ursache sein, die man sich auch hierzulande holen kann. Leidet man länger als 3 Tage an Durchfall, sollte man einen Arzt aufsuchen.

Ein möglicher Grund sind Salmonellen. Falsch gelagerte rohe Eier, aber auch aufgetautes und wieder eingefrorenes Milcheis können Brutstätten dieser Keime sein. Auch auf Geflügelfleisch sind eine geringe Menge Salmonellen praktisch immer vorhanden, erst in größeren Mengen machen die Bakterien den Darm krank. Deshalb sollte Geflügelfleisch unbedingt gut gekühlt werden, um die Vermehrung der Keime zu verhindern. Außerdem muss das Fleisch vor dem Verzehr gut durchgebraten werden. Nachweisen kann man die Bakterien in einer Stuhlprobe. Typisch für eine Salmonelleninfektion sind plötzliches Unwohlsein mit heftigen Bauchschmerzen, wässrige Durchfälle und Erbrechen. Gelegentlich tritt auch Fieber auf. Meistens hören die Durchfälle etwa nach 2-3 Tagen wieder auf. Antibiotika sind selten notwendig. Zudem können Antibiotika die Ausscheidung der Keime mit dem Stuhlgang verzögern.

Bei älteren, geschwächten Menschen oder Säuglingen kann eine medikamentöse Behandlung erwogen werden, wenn nicht ausreichend Flüssigkeit zugeführt werden kann. Für diese Patienten kann der Flüssigkeitsmangel schnell gefährlich werden.

Auch wenn im Dünndarm bestimmte Enzyme fehlen, funktioniert das Aufspalten entsprechender Nahrungsbestandteile nicht oder weniger gut. Die Folge sind ebenfalls Verdauungsstörungen, zu den bekanntesten zählt die so genannte „Laktose-Intoleranz“, die Milchzucker-Unverträglichkeit. Das Enzym Laktase fehlt oder ist zu wenig vorhanden. Der Milchzucker kann nicht aufgespalten werden und gelangt in größeren Mengen in den Dickdarm. Dort vermehren sich die Darmbakterien, weil der Milchzucker ihnen als Nahrung dient. Dadurch entstehen wiederum größere Mengen an Darmgasen und Säuren. Wasser strömt vermehrt in den Darm, die Darmbewegungen nehmen zu.
Die Folge sind Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfälle.

Verstopfung:
Bei manchen arbeitet der Darm nur träge, die Nahrungsreste bleiben im Dickdarm stecken - Verstopfung ist die Folge, die viele Betroffene mit Abführmitteln bekämpfen. Das ist der Anfang eines gefährlichen Kreislaufs. Der Grund: Beim normalen Stuhlgang wird nur ein kleiner Teil des Darms entleert, die Abführpräparate dagegen entleeren meist den ganzen Darm. Bis zum nächsten „normalen“ Stuhlgang dauert es nun länger, ungeduldig greift dann manch einer gleich wieder zum Abführmittel. Die Gefahr: Durch die häufige, unnatürliche Darmentleerung gehen dem Körper Wasser und Mineralstoffe verloren, insbesondere Kalium. Bei Kaliummangel im Körper wird der Darm jedoch träge, erneute Verstopfung droht – ein Teufelskreis.

Durch erhöhten Druck im Darm bei andauernder Verstopfung können Folgeerkrankungen auftreten. Dazu gehören Hämorrhoiden, Analfissuren (kleine Risse in der Schleimhaut) und Divertikel (Ausstülpungen der Darmwand). Diese Aussackungen können zu schmerzhaften Entzündungen führen. Schlimmstenfalls kann ein entzündetes Divertikel platzen. Entleert sich dann der Stuhl in die Bauchhöhle, kann dies lebensgefährlich werden.

Die normale Stuhlfrequenz kann von dreimal täglich bis dreimal wöchentlich variieren. In den meisten Fällen ist eine Verstopfung harmlos. Meist ist die Ursache eine Kombination aus zu geringer Flüssigkeitszufuhr, ballaststoffarmer Ernährung und Bewegungsmangel. Auch Stress kann die Darmtätigkeit beeinträchtigen. Seltenere Ursachen eines trägen Darms sind Stoffwechselerkrankungen, z.B. eine Schilddrüsenunterfunktion, Nebenwirkungen von Medikamenten oder eine bösartige Erkrankung wie Dickdarm- oder Mastdarmkrebs.

Auch während der Schwangerschaft oder durch eine Ernährungsumstellung im Urlaub kann es vorübergehend zu Verstopfung kommen.
Mit einer ausführlichen Befragung kommt der Arzt den Ursachen der Verstopfung meist schon auf den Grund. Zusätzliche Informationen bringen Blutuntersuchung, Ultraschall oder eine Darmspiegelung. Sind organische Ursachen ausgeschlossen, sollte man mit gesunder, ballaststoffreicher Ernährung, ausreichender Flüssigkeitszufuhr und Bewegung den Stuhlgang regulieren. Abführmittel sollten nur für kurze Zeit und unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden. Dazu gehören auch die scheinbar harmlosen pflanzlichen Präparate: Die Mittel aus Sennesblättern, Aloe oder Cascararinde machen nicht nur genauso abhängig wie chemische Präparate, sondern können bei längerer Anwendung möglicherweise sogar krebserregend wirken.

Blähungen:
Blähungen können außergewöhnliche Ausmaße annehmen. Das ist natürlich unangenehm für die Betroffenen und deren Umwelt. Darmgase, die sich unerwartet lösen, sind für viele ein peinliches Thema, auch beim Arzt. Und doch ist wichtig, sich untersuchen zu lassen, denn es kann eine ernste Erkrankung dahinter stecken. So können im Zusammenhang mit Gallensteinen auch Blähungen auftreten.
Meistens sind die Ursachen aber harmlos. Blähungen entstehen entweder durch verschluckte Luft oder durch Gase, die sich im Dickdarm bei der Verdauung bilden. Außer blähenden Speisen - Kohl, frisches Brot, Zwiebeln - geschieht das auch durch reichliche, stark fetthaltige Kost. Weitere mögliche Ursachen sind übermäßiger Alkohol-, Nikotin- und Kaffeegenuss, Ernährungsumstellung (z.B. auf Vollwertkost), Stress, Angst, Depressionen und Erkrankungen des Magens. Auch viele Säuglinge leiden in den ersten Wochen unter Blähungen, da der Darm oft noch nicht so richtig funktioniert. Gegen Blähungen hilft es, viel zu trinken, viel Bewegung und ballaststoffreiche Kost.

Tipps:
Durchfall: Einige Tropfen Pfefferminzöl, in warmem Wasser gelöst, beruhigen den Darm. Ein Sud aus schwarzem Tee entkrampft und verringert den Flüssigkeitsverlust über die Schleimhäute. Kräuter-Tees aus Frauenmantel, Gänsefingerkraut und Odermennig (einem Rosengewächs) helfen ebenfalls, Durchfallbeschwerden etwas zu lindern.

Blähungen: Erste Hilfe bietet Kümmel. Als ätherisches Öl eingenommen hilft er meistens noch besser als Kümmeltee. Andere entblähende Kräuter sind Fenchel, Anis oder Pfefferminze. Auch sie wirken beruhigend auf Magen und Darm. Lebende Milchsäurebakterien aus Joghurt, Dickmilch oder Buttermilch halten die Bakterien, die die Gase bilden, in Schach.

Verstopfung:
Schonende Hilfe bietet Milchzucker (Lactulose). Im Dickdarm zieht er Wasser aus dem Gewebe - der Stuhl wird wieder weicher. Auch Trockenobst - ob Pfirsichscheiben, Backpflaumen, Apfelringe oder Rosinen - weicht zu harten Stuhl auf.
Gut gegen Verstopfung sind Leinsamen, Flohsamen oder Weizenkleie. Sie enthalten Quell- und Ballaststoffe und quellen zusammen mit Flüssigkeit im Darm auf. Über diese Volumenzunahme üben sie einen Dehnungsreiz auf die Darmwand aus und bringen damit die Persitaltik in Gang. Floh- und Leinsamen gibt es als Fertigarzneimittel in der Apotheke oder auch lose zu kaufen. Die Samen kann man 3 Mal täglich mit reichlich Wasser einnehmen (Leinsamen 1 Esslöffel, Flohsamen 1 Teelöffel).

Das Fazit: Lebt man sportlich und gesund, funktioniert meistens auch die Verdauung gut. Bleibt man in Bewegung, bleibt auch der Darm nicht stehen. Dazu eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit wenig Fleisch, viel frischem Obst und Gemüse – am besten dreimal am Tag – ist das A und O für einen gesunden Darm.

Serviceinformationen:
Dr. Andreas Schröder
Internist, Gastroenterologe
Hohenzollerndamm 47a
10713 Berlin
Tel. 030 – 864 76 40
www.praxis-hohenzollerndamm.de

Buchtipps:
Broschüre der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE):
Vollwertig Essen und Trinken nach den 10 Regeln der DGE
Auflage 2001, 34 Seiten
Art.-Nr.: 400410, € 3,00

Bestellungen unter
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(Mo – Fr, 9 – 13 Uhr)
Medien-Service der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE)
Bornheimer Str. 33 b
53111 Bonn
www.dge.de

Jean Pütz, Christine Niklas, Ellen Norten: „Darm & Po, Gesunde Pflege von innen und außen“. 1996, CVK, Hobbythek-WDR, ISBN 3 -8025-6201-1, € 15,50

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